Steckbrief
Hallo, ich bin Tom,
Ich wurde 1959 im Berliner Stadtteil Wedding geboren und wuchs bei meinen Großeltern auf, da meine leiblichen Eltern kein Interesse an meiner Erziehung zeigten. Meine Kindheit und Jugend waren von bescheidenen Verhältnissen geprägt, doch gerade in dieser Zeit erfuhr ich von meinen Großeltern – insbesondere von meinem Großvater, der bereits sieben Kinder großgezogen und zwei Weltkriege überstanden hatte – wichtige Werte und eine unerschütterliche innere Stärke. Ein Spruch, den mir mein Großvater stets mit auf den Weg gab, lautete: „Jeder ist seines Glückes Schmied“; dieser Satz wurde zu meinem ständigen Begleiter.
Schon früh lernte ich die harten Gesetze der Straße kennen, in denen das Prinzip „der Stärkere gewinnt“ vorherrschte. Mit nur acht Jahren hatte ich meine erste Begegnung mit dem Tod, als eine Frau im Treppenhaus unseres Mietshauses einen Selbstmordversuch unternahm. Diese Erfahrung prägte mich nachhaltig, doch fand ich stets Halt in den Lebenserfahrungen und Geschichten meiner Großeltern.
Aufgrund meiner familiären Situation und einer eher veralteten Erziehung besuchte ich die Hauptschule. Trotz der anfänglichen schulischen Herausforderungen entschied ich mich später, eine Ausbildung zu beginnen. Zunächst versuchte ich mich in der Optikerausbildung – ein Vorhaben, das ich jedoch abbrach – bevor ich den Weg als Gas-Wasserinstallateur einschlug und diese Ausbildung erfolgreich abschloss.
Meine Jugend, insbesondere im Alter von 12 bis 18 Jahren, war von einem rauen Lebensstil geprägt. Ich geriet in den Sog der Berliner Eckkneipenszene, in der Straßengangs und exzessiver Alkoholkonsum an der Tagesordnung waren. Diese Zeit entsprach den gesellschaftlichen Herausforderungen jener Tage, in denen moderne Kommunikationsmittel wie Computer, Handys oder das Internet noch nicht existierten.
Der Wendepunkt kam in den 1970er Jahren, als die Punkbewegung aus England auch in Deutschland ihren Einzug hielt. Ich zählte zu den ersten Berlinern, die den Punk-Lifestyle annahmen. Mit einem Hundehalsband, verziert mit einer Steuermarke, markierte ich meinen Bruch mit der bisherigen Lebensweise. Die Punkbewegung öffnete mir die Augen für alternative Lebensentwürfe und die Möglichkeit, mich von gesellschaftlichen Konventionen zu lösen. Im Streben nach finanzieller und persönlicher Freiheit kündigte ich schließlich meinen Job und zog in besetzte Häuser, um mich intensiv mit politischen Themen auseinanderzusetzen und gegen das herrschende kapitalistische System zu protestieren.
Mein Lebensweg ist geprägt von der Überwindung widriger Umstände und dem unermüdlichen Streben, mein eigenes Glück zu schmieden – ganz im Sinne des Ratschlags meines Großvaters. Diese Entscheidung, ein alternatives Leben zu führen und mich bewusst gegen gesellschaftliche Normen zu stellen, hat mich zu der Person gemacht, die ich heute bin.
Ich weigerte mich stehts ein Opfer der Umstände zu sein, stattdessen entschied ich mich, zu kämpfen, zu Leben und meinen Weg zugehen.